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S-Boote in der Kriegsmarine 1935 - 1945

Die Kriegschauplätze der S-Boote

 Nordmeer

Auf Weisung Hitlers war der am 22.06.1941 begonnene aber ins Stocken geratene Vormarsch auf Murmansk gestoppt und auf die Verteidigung der Nickelgruben in Petsamo/Finnland reduziert worden. Gleichzeitig sollte die Kriegsmarine den alliierten Schiffsverkehr im Nordmeer unterbinden und den deutschen Verkehr sicherstellen. Dazu wurde auch der Einsatz von Schnellbooten gefordert.

Das O.K.M. ordnete am 19.10.1941 die Aufstellung der 8. SFltl (Kptlt. Stuhr-Christiansen) mit den Booten "S 42" (Oblt.z.S. Seeger), "S 44" (Oblt.z.S. Merkel), "S 45" (Oblt.z.S. Babbel), "S 46" (Oblt.z.S. Priebe) und dem Begleitschiff "Adolf Lüderitz" und die Verlegung ins Nordmeer an. Gleichzeitig wurde der Dampfer "Larsen" nach Tromsö in Marsch gesetzt, um dort als Werkstattschiff umgebaut zu werden. Der Dampfer "Hernøsand" wurde als Torpedoregelstelle und -lager umgebaut. 

Am 11.11.1942 lief die 8. SFltl aus Kiel zum Marsch nach Nordnorwegen aus. Wegen schlechten Wetters erreichten die Boote erst am 26.11.1941 Bergen. Von dort wurden sie, z.T. durch die Vorpostenboote "V 5507" (ex  "S 10") und "V 5508" (ex "S 11"), durch die Fjorde geschleppt, um die Motoren zu schonen. 

Die alten Maybach-Boote "S 10" bis "S 16" waren inzwischen als Vorpostenboote deklariert worden und unterstanden dem Küstenschutzverband (KSV) Bergen, das von KKpt. Bartels kommandiert wurde. Er hatte seinen Stab auf dem Wohnschiff "Tan" (ex "Polaris") und dem stillgelegten "Westwärts" (ex "Stadsraad Lehmkuhl") eingerichtet, die im Åstveitvågen, einem Fjord westlich von Bergen, lagen.

 

K.S.V. - S 10, S 11, S 13, S 15, S 16 - im Åstveitvågen bei Bergen 1944 - Foto: Archiv Förderverein

Boot Kommandant Neue Bezeichnung
S 10 Lt.z.S. Erdmann V 5507
S 11 Lt..z.S. Lüders V 5508
S 12 Oblt.z.S. Töniges V 5504
S 13 Lt.z.S. Weber V 5510
S 14 Lt.z.S. Kecke V 5509
S 15 Oblt.z.S. Obermayer V 5511
S 16 Oblt.z.S. Babbel V 5512

 

Mit wechselnden schleppenden Fahrzeugen, oft durch schlechtes Wetter aufgehalten,  wurde 15.12.1941 Tromsö erreicht.

 

Der erste Einsatz der Flottille am 18.12.1941 zusammen  den Zerstörern "Z 25" und "Z 27" zur Sicherung eines Tankers führte außerhalb der Schären von Harstad nachTromsø. 

Ein Unternehmen der 8. SFltl zusammen mit der 8. Z-Fltl, das am 26.12.1941 gegen einen britischen Verband, der gegen den Westfjord operierte, ging ins Leere. Auf dem Rückmarsch hatte "S 45" eine Grundberührung und musste nach Harstad ins Dock. 

Am 28.12.1941 kollidierten "S 42" und "S 44" bei einem weiteren erfolglosen Einsatz gegen einen britischen Kriegsschiffverband im Vestfjord, so dass "S 44" aKB (außer Kriegsbereitschaft) gestellt werden und nach Narwik in die Werft musste. Damit bestand die Flottille noch aus zwei Booten. 

Der geplante Marsch der 8. SFltl nach Kirkenes konnte wegen schlechten Wetters erst am 03.01.1942 beginnen. 

Schlechtes Wetter verzögerte die Verlegung auch weiterhin; am 06.01.1942 erreichten die Boote Vardø. Von dort fuhren die beiden Boote am 10. und 11.01.1942 eine Erkundungsfahrt nach Kirkenes und zurück. Am 13.01.1942 fuhren sie einen Erkundungsvorstoß zur Fischer-Halbinsel.  Brückenbesatzungen und Boote litten schwer unter der Vereisung. Am gleichen Tag erreichten auch "S 42" und "S 45" nach erfolgter Reparatur die Flottille. Am 14.01.1942 verlegte die Flottille nach Madsø. "S 42" und "S 45" transportierten Wasserbomben für den leergeschossenen "UJ 1205". 

Zwei geplante Vorstöße zur Motowski-Bucht wurden durch schlechtes Wetter verhindert oder mussten frühzeitig abgebrochen werden. Bei Temperaturen von - 6 bis - 8o und starkem Seegang fielen die Waffen wegen Vereisung aus. Brückenbesatzungen und Boote litten schwer unter der Vereisung.

Vereiste Boote in Nordnorwegen - Foto: Archiv Erling Skjold

Erst am 27.01.1942 verlegte die Flottille nach Kirkenes und weiter zum Semskefjord, der für die nächsten fünf Monate der Liegeplaltz für die Flottille und das Begleitschiff "Adolf Lüderitz" sein sollte. Dort wurde sie aber durch das Wetter festgehalten.

Begleitschiff "Adolf Lüderitz" mit Booten im Semskefjord - Foto: Archiv Erling Skjold

 Boote längsseits Begleitschiff in der Nähe von Kirkenes - Bild: Archiv Erling Skjold

S-Boote der 6. SFltl im Semkefjord - Bild: Archiv Erling Skjold

S-Boot der 6. SFltl und DS "Leuna" in der Nähe von Kirkenes - Bild: Archiv: Erling Skjold

Vom 01.02. bis 18.02.1942 erfolgten wegen des Wetters keine Einsätze. Am 19.02.1942 führte die Flottille mit allen vier Booten einen Vorstoß nach Kildin aus, der aber wegen schlechten Wetters abgebrochen werden musste. Danach lag die Flottille bis zum 28.02.1942 wegen schlechten Wetters im Fjord fest. 

Am 20.03.1942 sicherten "S 42", "S 44" und "S 46" von der 8. SFltl zusammen mit vier U-Jägern das Auslegen der Flankenminensperre "Bantos A" durch die Minenleger "Cobra" und "Brummer" vor Nordnorwegen. Danach lagen die Boote wieder wegen schlechten Wetters fest. Eine angesetzte taktische Übung wurde wegen des Wetters abgebrochen. Lediglich eine taktische Übung mit der Zerstörergruppe Nordmeer ("Z 24" und "Z 25") konnte am 28.04.1942 durchgeführt werden. 

Am 15.02.1942 war die Weisung von der Skl ergangen, die 6. SFltl mit acht Booten  und Begleitschiff "Tsingtau" für den Einsatz im Raum Lofoten - Narvik in Marsch zu setzen. Die Flottille verlegte daher mit  "S 19" (Lt.z.S. Hörnig), "S 24" (Oblt.z.S. Nolte), "S 69" (ObStrm.d.Res. Licht), "S 71" (Oblt.z.S. Thomsen), "S 73" (Oblt.z.S. Goetschke) , "S 74" (Oblt.z.S. Witt) und "S 75" (Oblt.z.S. Nitsche) am 15.03.1942 von Helgoland nach Stavanger und lag dort wegen schlechten Wetters fest. 

Am 03.04.1942 erhielt die Flottille Befehl nach Kristiansand zu verlegen. Am 10.04.1942 lief die Flottille aus, um Aufklärung gegen aus Göteborg ausgelaufene britische Blockadebrecher zu fahren und lief anschließend wieder in Kristiansand ein. Am 14.05.1942 stieß "S 75" zur Flottille, über das am Tag darauf Oblt.z.S. Hörnig das 'Kommando übernahm.

"Tsingtau", "S 19", "S 69", "S 71", "S73", "S 24", "S 74" in Krtistiansand - Foto: Archiv Erlng Skjold

Am 16.04.1942 verlegten "S 19" und "S 24" befehlsgemäß von Kristiansand nach Kiel, um dort an die 5. SFltl übergeben zu werden. Für die Überführung nach Kiel übernahm Oblt.z.S.  Nolte "S 24" und Oblt.z.S. Rebensburg "S 19".

Am Tage darauf verlegte die Flottille mit "S 69", "S 71", "S 73", "S 74" und "S 75" nach Bergen.

Am 20.04.1942 verlegte die 6. SFltl nach Aalesund. Nach einem Zwischenstropp in Molde wurde am 22.04.1942 Trontheim erreicht. Dort wurde sie am 29.04.1942 ebenso wie das Schlachschiff "Tirpitz" von 23 Halifax- und 11 Lancaster-Bombern angegriffen. "S 69" wird durch Splitter beschädigt und wird aKB gemeldet.

Am 27.04.1942 erreichte die 6. SFltl mit "S 71", "S 73", "S 74" und "S 75",  den neuen Stützpunkt Svolvær. Am 02.05.1942 folgte das inzwischen reparierte "S 69".

Am 01.05.1942 wurde "S 76" (Oblt.z.S. Meyering) in Dienst gestellt und erreichte Svolvær am 12.05.1942. 

Das am 14.03. in Dienst gestellte "S 113" (Oblt.z.S. Schnebel) erreichte am 01.05.1942 die Flottille in Svolvær und Oblt.z.S. Nitsche stellte an gleichen Tag in Travemünde "S 114" in Dienst. Das Boot erreichte am 26.05.1942 Svolvær.

,Am 11.05.1942 war das Begleitschiff der 6. SFltl ,"Tsingtau" im Semskefjord eingetroffen. Die geplante Sicherung durch die 8. SFltl gegen U-Boote war wiederum dem Wetter zum Opfer gefallen. Eine geplante Versorung der U-Jagd-Fahrzeuge "UJ 1104" und "UJ 1108" mit Wasserbomben durch die S-Boote wurde durch den Seegang unmöglich gemacht worden.

Bei einer Kontrollfahrt der 6. SFltl von Svolvær aus am 18.05.1942 mit "S 69", "S 71", "S 73", "S 74", "S 75", "S 76" und "S 113" lief "S 113" bei Måløy-Skarholmen vor dem Leinesfjord auf Grund und musste aKB gemeldet werden.  "S 69" schleppte das Boot nach Svolvær, von wo aus es durch Fischereiboote nach Bodø und letztlich in die Werft in Trondheim geschleppt wurde, wo es bis August 1942 zur Reparatur lag. Alle Schrauben, Wellen und Wellenlagerböcke mussten ersetzt werden. Das Boot wurde erst am 09.08.42 wieder KB gemeldet.

"S 113" im Schlepp von "S 69" - Foto: Archiv Erling Skjold

"S 113" auf Slip in Trondheim - Bild: Archiv Förderverein

"S 113" in der Trontheim Mekaniske Verksted Juni 1942 - Bild: Archiv Erling Skjold

"S 113" bei Svolvær 1942 - Bild: Archiv Urs Heßling

Danach war kein Einsatz möglich bis 22.06.1942. Der Versuch der 8. SFltl, am 14.06.1942 eine Minenunternehmung zu fahren scheiterte am Wetter.

Die 6. SFltl verlegte mit fünf Booten in den Semskefjord, wo sie am 23.06.1942 eintraf, während die Boote "S 69", "S 76" und "S 113" als Gruppe "Narvik" im Westfjord mit Svolvær als Stützpunkt blieben. Von hier aus wurden verschiedene Sicherungs- und Transportaufgaben für den Adm. Nordnorwegen erledigt.

Boote der 6. SFltl auf dem Marsch zum Semkefjord - Bild: Archiv A. Hullmann

Flottillenwechsel im Semskefjord - Bild: Archiv Freundeskreis Schnellboote und Korvetten

Am 08.07.1942 wurde die 8. Flottille mit (getauschtem) Begleitschiff "Tsingtau" nach Kiel befohlen, wo sie am 12.07.1942 aufgelöst wurde. Die Boote gingen für sechs Wochen in die Werftüberholung und erhielten eine 40 mm-FlaK. Sie wurden danach auf andere Flottillen verteilt. 

Das Wetter verhinderte im Mai und Juni 1942 alle Einsätze der drei Boote der 6. SFltl in Svolvær. Den Booten im Semskefjord erging es nicht besser. Am 30.06.1942 wurde eine geplante Minenunternehmung der 6. SFltl wegen des Wetters abgebrochen. Während die Boote untätig im Hafen bleiben mussten, waren an der Westfront nur sieben Boote KB gemeldet.

Anfang Juli wurde die 6. Flottille im Semskejfjord mehrfach in Alarmbereitschaft versetzt, die dann immer wieder aufgehoben wurde. Die drei Boote der 6. SFltl in Svolvær wurden einmal als Uboot-Sicherung für den Schweren Kreuzer "Lützow" (ex "Deutschland") eingesetzt, der sich zu dieser Zeit im Gebiet Narwik bei der Kampfgruppe II unter VAdm. Kumetz befand.

6. SFltl als Uboot-Sicherung für Schw. Kreuzer "Lützow" in Nordnorwegen 1942 - Bild: Archiv A. Hullmann

Schwerer Kreuzer "Lützow" in Nordnorwegen 1942 - Bild: Archiv A. Hullmann

Zwei Boote der 6. SFltl in Skjomen (Ofotfjord bei Narwik) längsseits "Christian Radich", im Vordergrund MT-"Kärnten" mit "U 408" und "U 457" am 16.07.1942 - Foto: Archiv Erling Skjold

Signäler von "S 76" beim Signaldienst - Foto: Archiv Freundeskreis Schnellboote und Korvetten

Am 26.07.1942 wurde auch die für den Kriegsschauplatz Nordmeer effektlose 6. SFltl aus Norwegen abberufen und trat den Rückmarsch nach Süden an. 

Am 16.08.1942 lagen fünf Boote der 6. SFltl in der Werft in Rotterdam, "S 76" war aKB in Kiel und "S 69" und "S 113" waren auf dem Rückmarsch vom Semskefjord nach Deutschland. Alle Boote erhielten eine mehrwöchige Werftzeit und verlegten dann wieder an den Kanal.

Am 01.12.1942 wurde die 8. SFltl erneut aufgestellt. Sie sollte im Eismeer eingesetzt werden. Chef wurde Kptlt. Zymalkowski. Ihm wurden die Boote "S 44" (Lt.z.S. Quistorp), "S 64" (Kptlt. Wilcke), "S 66" (Lt.z.S. Schuur), "S 69" (Oblt.z.S. Ritter von Georg), "S 108" (Lt.z.S. Osterloh) und "S 118" (ObFhnr.z.S. Fanger), das Begleitschiff "Carl Peters"  und als Regelstelle und Torpedolager der Dampfer "Hernøsand" unterstellt.

Durch schlechtes Wetter verzögert lief die Flottille erst in der Nacht 16./17.12.1942 aus und erreichte mit vielen wetterbedingten Pausen über Frederikshavn, Kristansand, Stavanger, Bergen, Aalesund am 31.12.1942 Trontheim, nachdem am 26.12.1942 beim Längsseitsgehen bei "Carl Peters" in Aalesund "S 64", "S 69" und "S 108" bei plötzlich auftretendem Orkan (Bf. 12) beschädigt wurden. Die drei  beschädigten Boote und "S 118" gingen in Trontheim bis 16.01. bzw. 30.01.1943 in die Werft zur Instandsetzung. 

Am 13.01.1943 fuhren "S 44" und "S 66" Rottenausbildung und legten beim Schlachtschiff "Tirpitz" an, damit der Flottillenchef sich beim Kommandanten melden konnte.

 Am 19.01.1943 erreichten vier Boote, ("S 44", "S 64", "S 66" und "S 69") über Rørvik und Sandnessjøen den Hafen von Bodø, die beiden anderen Boote lagen noch in Trondheim. Zur Sicherung des deutschen Verkehrs an der nordnorwegischen Küste hatten die vier alten Boote der schnellen U-Jagdgruppe ("S 11", "S 13", "S 15" und "S 16") von Bergen nach Trondheim verlegt. Jetzt gingen sie nach Bergen zurück. 

"S 13", "S 15" und "M 2" in Bergen 1943 - Foto: Archiv Erling Skjold

Nach Beendigung der Werftzeit in Trontheim am 30.01.1943 verlegten "S 108" und "S 118" über Rørvik nach Bodø. Nachdem alle Boote in Bodø versammelt waren, begann die 8. SFltl eine Ausbildungsphase mit Einzelausbilung, Rottenausbildung, Verbandsfahren, Artillerieschießübungen und Torpedoschießen, die sich bis in den Mai 1943 hinzog. 

6. SFltl auf Verlegungsfahrt in Nordnorwegen Juni 1943 - Foto: Archiv Atle Wilmar

Amtlicher Vermerk auf der Rückseite des obigen Fotos

Am 17.03.1943 befand sich die Flottile  im Ramsund und lag längsseits "Carl Peters" als ein deutscher Dampfer, die "Anna Rehder", die Boote rammte, so dass "S 118" schwer beschädigt wurde und in die Werft musste.

Am 28.04.1943 wurden "S 44" und "S 69" zu einem Sucheinsatz nach Überlebenden einer vermissten ME 109 eingesetzt, der erfolglos blieb.

Begleitschiff "Carl Peters" in norwegischen Gewässern Sommer 1943 - Foto: Archiv Erling Skjold

 Danach lag die Flottille in Bereitschaft bis sie Ende Mai in die Heimat zurückbeordert wurde. Die Verlegung begann am 10.06.1943 mit dem Marsch von Bodø nach Trontheim.  

Begleitschiff "Carl Peters" und sechs Boote der 8. SFltl in Bodø im Sommer 1943 - Foto: Erling Skjold

In der fälligen Werftzeit in Kiel erfolgte am 27.08.1943  ein Bombenangriff der Royal Airforce (RAF), dem die Boote "S 44" und "S 66" zum Opfer fielen. Beim gleichen Angriff fielen "S 135" und "S 137" von der  6. SFltl als Totalschäden aus. 

Nach Ende der Werftzeit begann am 10.09.1943 die Verlegung der 8. SFltl in das Operationsgebiet Kanal mit den Booten "S 68", "S 69" und "S 127".