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Auslandseinsätze 2001 - 2016

Nach dem Attentat auf das World Trade Center am 11.09.2001 beschloss der Bundestag im November auf der Basis des Artikels 51 der Charter der Vereinten Nationen und des Artikel 5 des NATO-Vertrages die Teilnahme der Deutschen Marine durch bewaffnete Schnellboote an Einsätzen gegen den internationalen Terrorrismus.

Der 1. Einsatz erfolgte im Rahmen der Operation Enduring Freedom (OEF) mit den Booten S64 "Bussard" und S62 "Falke" vom 2. SGschw, sowie S71 "Gepard", S80 "Hyäne" und S72 "Puma" vom 7. SGschw unterstützt durch Tender "Donau" vom 21.01.2002 mit der Verschiffung der Schnellboote mit "Condock II" nach Djibuti bis zum 15.06.2002 mit der Rückkehr des deutschen Kontingents auf eigenem Kiel nach Warnemünde. Die Aufgaben während dieses Einsatzes waren Seeraumüberwachung am Horn von Afrika und sicheres Geleiten von Handelsschiffen entlang der Küste von Somalia.

Der nächste Einsatz in diesem Rahmen bestand für die Schnellbootflottille in der Teilnahme der Boote S63 "Geier" vom 2. SGschw sowie S67 "Kondor" und S70 "Kormoran" vom 7. SGschw unterstützt durchTender "Main" an der Operation Active Endeavour (OAE) Street of Gibraltar (STROG) I als TG 500.02 der Standing Naval Force Atlantik (SNFL) im Mittelmeereinsatz, mit der Aufgabe Schiffe sicher durch die Straße von Gibraltar zu geleiten. AlsStützpunkt für diese Aktivität stand der spanische Marinehafen von Cadiz zur Verfügung. Dauer des Einsatzes vom 19.09. bis 10.12.2003.  

Nach einer Pause in der OAE übernahm das 2. Kontingent, S62 "Falke", S68 "Seadler", S77 "Dachs" im Heimathafen Warnemünde Hohe Düne und befand sich dort in 72-Stunden-Bereitschaft. Unterstützt durch Tender "Elbe" begann der Einsatz am 29.01.2004. Da S62 "Falke" wegen eines technischen Defekts den Anforderungen nicht mehr entsprach, verlegte S80 "Hyäne" vom 7. SGschw, die für das 3. Kontingent vorgesehen war, vorzeitig nach Gibraltar. Am 19.04.2004 ging dann der Rest des 3. Kontingents bestehend aus S64 "Bussard" vom 2. SGschw und S69 "Habicht" vom 7. SGschw, unterstützt durch Tender "Main" in den Einsatz. 

Die Systemunterstützungsgruppe (SUG) für die Einsätze wurde von den SUGs des 2. und des 7. S-Geschwaders gestellt. Am 28.05.2004 wurde die Operation Active Endeavour STROG beendet und die Boote kehrten am 29.06.2004 in den Heimathafen zurück. 

Die Schnellbootflottille wurde mit der Einführung der Einsatzflottille 1 (EF 1), einem der beiden Großverbände der Deutschen Marine mit direkter Unterstellung unter das Flottenkommando in Glücksburg-Meierwik, am 29.06.2006 aufgelöst, wie alle anderen Typ-Verbände auch. Die 10 verbliebenen Schnellboote der Klasse 143 A (7. SGschw) unterstanden nun der EF 1. Der EF 1 wurden auch die neuen Korvetten der Braunschweig-Klasse (K 130) unterstellt.

Gemäß Planung sollten 2006 wieder vier Boote des 7. S-Geschwaders an der OEF am Horn von Aftrika teilnehmen, stattdessen wurde aber aufgrund der geänderten Sicherheitslage an den Operationen der United Nations Interim Force in Lebanon (UNIFIL) teilgenommen. Die Aufgaben waren Sicherung der Seegrenzen, Unterbindung des illegalen Waffenhandels und Ausbildungsunterstützung für die libanesische Marine. Die eingesetzten Fregatten operierten weit abgesetzt vor der Küste, während die S-Boote in der so genannten Area of Maritime Operations (AMO) bis 43 sm vor der Küste eingesetzt waren. 

Einsatzgebiet der Operation UNIFIL

Ab 19.09.2006 liefen die Boote S74 "Nerz", S 77 "Dachs", S78 "Ozelot" und S80 "Hyäne" und der Tender "Elbe" von Warnemünde aus und erreichten ihren Einsatzhafen, Limassol auf Zypern, am 01.10.2006.

Dort wurde ein Teil des zivilen Hafens angemietet und ein Stützpunkt, der so genannte Fast-Patrol-Boat-Castle (FPB-Casle), eingerichtet. Dort lag ein Tender mit Teilen der SUGs des 2. und 3. S-Geschwaders. Der Bereich war durch einen Sicherungszug der Marineschutzkräfte aus Eckernförde abgesichert. Alle Nationen, die Boote für UNIFIL einsetzten, stützten sich auf diesen Bereich ab. Nur die Türkei setzte ihre Korvetten von Mersin aus ein.

Am 01.03.2007 verlegten "Elbe", S74 "Nerz" und S78 "Ozelot" zurück in die Heimat, während auf S77 "Dachs" und S80 "Hyäne" Mitte März 2007 ein Besatzungswechsel stattfand. 

Am 20.04. 2007 rammte S76 "Frettchen" S71 "Gepard". Beide Boote erlitten starke Beschädigungen. Nach einer Sofortreparatur im Mittelmeer verlegten die Boote zurück nach Deutschland zur Instandsetzung.

Von 2006 bis 2016 nahm das 7. S-Geschwader fast ständig an der Operation UNIFIL teil. Dabei wurde der Besatzungswechsel geprobt, um eine längere Stehzeit der Plattform zu erzeilen. Mehrere Boote waren so länger als ein Jahr im Einsatz. Die längste Stehzeit eines Bootes betrug 17 Monate. Am 12.02.2007 verlegten S71 "Gepard" und S76 "Frettchen" von Warnemünde nach Limassol, wo sie S74 "Nerz" und S78 "Ozelot" ablösten. Die beiden Boote kehrten zusammen mit Tender "Elbe" am 17.03.2007 nach Warnemünde zurück.

Damit sollte gemäß Planung der UNIFIL-Einsatz des 7. Schnellbootgeschwaders endgültig beendet sein, denn von da an übernahmen die Korvetten diese Aufgabe.

S79 "Wiesel" beim Einlaufen in Warnemüde mit Heimatwimpel - Foto: Tino Kunzmann

Damit endete der fast 10jährige Einsatz unter der Flagge der Vereinten Nationen. Am 15.10.2006 waren die ersten vier Boote des 7. SG, darunter auch S80 "Hyäne", in Beirut eingelaufen, um die erste maritime Mission der Vereinten Nationen UNIFIL MAROPS zu beginnen.

S80 "Hyäne" fuhr während des UNIFIL-Einsatzes gemeinsame seemännische Manöver und Schießübungen mit dem französischen Zerstörer "Montcalm". Nach den Anschlägen vom 13. November 2015 in Paris bekundete die Schnellbootbesatzung ihren französischen Kameraden ihre Solidarität.

Die Besatzung "S80 Hyäne" - Bild: PIZ Marine

Am 3. Dezember 2015 endete für die Besatzung S80 "Hyäne" ein fünfmonatiger Einsatz bei UNIFIL. Als Ablösung trat die Besatzung S75 "Hermelin" in deren Fußstapfen. Der Führer des deutschen Kontingents bei der UNIFIL,  Fregattenkapitän Johst, übergab das Kommando über das Boot von Kapitänleutnant Pauker an Korvettenkapitän Tesch. 

 

Übergabe des Kommandos über S80 "Hyäne" - Bild: PIZ Marine

Der Einsatz der Marine zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer forderte ab 2015 eine Neugruppierung von Kräften. So löste S80 "Hyäne" Ende Juli 2015 die Korvette "Erfurt" in der Operation UNIFIL vor der Küste des Libanon ab, die dafür zum Horn von Afrika in die Operation ATALANTA wechselte. 

Im Januar 2016 wechselte die Besatzung S80 "Hyäne" mit der von S73 "Hermelin", die den Einsatz im April beendete und am 14. April 2016 mit S80 "Hyäne" in Warnemünde einlief. 

S80 "Hyäne bei der Kanalfahrt am 17.04.2016 - Foto: Tino Kunzmann

Rückkehr S80 "Hyäne" in den Heimathafen Hohe Düne am 18.04.2016 - Bild: Tino Kunzmann

 

 

 

 

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