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S-Boote in der Volksmarine 1956 - 1990

Kleines Raketenschiff "Tarantul" (sowj. Projekt 1241 RÄ)

 

Zur Verstärkung und Modernisierung der Raketenkräfte wurden von 1984 bis 1986 fünf Fahrzeuge des Projektes 1241 RÄ, NATO Bezeichnung "Tarantul", von der Sowjetunion geliefert. Diese Boote konnten die Raketen P 21 (Radar-Suchkopf) und P 22 (IR-Suchkopf) verschießen.

Bild aus Mehl/Schäfer: Die andere deutsche Marine

 

Technische Daten

Werften Rybinsk, UdSSR
Gebaute Einheiten 5 für DDR
von /bis 1984 - 1986
In Dienst von/bis 1984 - 1990
Verdrängung 420 t
Länge 56,1 m
Breite 11,3 m
Tiefgang 3,9 m
Antrieb 2 Gefechts- und 2 Marschturbinen je 12000 bzw. 4000 PS
Wellen/Schrauben 2 - 2
Geschwindigkeit 45 kn
Besatzung  38 Mann
Bewaffnung
2 x Starter für je 2 FK P 20 oder P 21
1 x FAST-A Starter für STRELA M 
1 x 76 mm AK 176
2 x 6-läufige 30 mm Gatling Kanonen AK 630

KRS vom Typ Tarantul "Rudolf Egelhofer" - Foto: Peter Seemann

Besonderheiten:

Von den fünf Booten wurde nach der Wiedervereinigung das Boot 572 (zuvor PtNo 772) - "Rudolf Eglhofer" unter dem Namen "Hiddensee" (P 6166) kurzzeitig durch die Bundesmarine übernommen, im November 1991 wurde es an die USA zur Erprobung weiter gegeben und erhielt den Namen USS "Hiddensee". Nach intensiver Erprobung bis 1996 kam das Boot am 14.06.1997 als einziges ehemaliges Ostblockfahrzeug in das Naval Museum in Fall River/Ma., USA (auch bekannt unter The Battleship Cove).  Eine Reihe von Bildern der "Hiddensee" sind auf der Seite von Gurki zu sehen.

Hiddensee lag 26 Jahre im Battle Ship Cove für die Öffentlichkeit zugänglich bis es im Dezember 2021 für den Zugang gesperrt wurde. Wegen mangelnder Mittel  konnte das Boot nicht erhalten werden und wurde im Oktober 2023 zum Abbruch verkauft.

 

Die "Hiddensee" als Testfahrzeug bei der USN - Foto: Archiv Förderverein

"Hiddensee" im Battleship Cove - Foto: Battleship Cove

Das Boot 575 - "Hans Beimler" wurde 1994 in der Peenewerft, Wolgast, entmilitarisiert und lag seitdem beim Historisch-Technischen Museum in Peenemünde.  Im Frühjahr 2010 stand das Boot erstmalig zum Verkauf, da die Stadt Peenemünde die Mittel für den Erhalt des Bootes gestrichen hatte. Im Sommer 2010 hiess es  dann, dass das Boot erhalten und in Peenemünde liegen bleiben sollte. Anfang Dezember 2010 dann aber die Meldung, dass es nun doch an das Kold Krigs Museum auf der dänischen Insel Langeland verschenkt werden solle. Gemäß Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur aus Schwerin handelt es sich hierbei nicht nur um ein Gerücht sondern um die Planung des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Es stand sogar die Verschrottung im Raum. 

Seit 31.08.2014 liegt das Boot nun als eigenständiges Museumssschiff an der Westseite des Peenemünder Hafens. Ein Gruppe Ehemaliger kümmert sich mit Hilfe anderer Unterstützer um Pflege und Erhalt des Schiffes. Es kann Dienstags bis Freitags von 10.00 - 17.00 Uhr besichtigt werden. Geführte Besichtigungen zu anderen Zeiten sind nach Vereinbarung möglich.

Die "Hans Beimler" beim HTI Peenemünde im Herbst 2010 - Foto: Kalle Scheuch

Museumsschiff "Hans Beimler" an der Westseite des Peenemünder Hafens - Foto: Henry Bujack

Museumsschiff "Hans Beimler" - Foto: Henry Bujack

 

Die anderen drei Boote wurden abgebrochen.

 

Das Schicksal der Boote Projekt 1241 RÄ

Boot-Nr. Name i.D. a.D. Letzte Hull-Nummer Verbleib
1241/01 Albin Köbis 31.10.84 03.10.90 571 Verschrottet 1994
1241/02 Rudolf Eglhofer  16.01.85 01.11.91 572 Bridgeport Boatworks
1241/03 Fritz Globig 05.10.85 03.10.90 573 Verschrottet 1994
1241/04 Paul Eisenschneider 12.02.86 03.10.90 574 Verschrottet 1994
1241/05 Hans Beimler 28.10.86 03.10.90 575 Museumsschiff in Peenemünde

 

Am 25.10.2023 erreichte uns die Nachricht, dass der Abbruch des Museumsbootes "Hiddensee" ex-"Rudolf Eglhofer" durch die Bridgeport Boatworks in Bridgeport/Ct. stattfindet.

"Hiddensee" im Bridgeporter Abwrackbetrieb - Foto: Unbekannt